So verwandeln Sie Ihren Backofen mit einem Pizzastein in einen Steinbackofen für echten Pizzageschmack:
Viele Pizzaliebhaber behaupten, dass die originial Steinofenpizza noch immer die beste Pizza überhaupt ist. Die Pizza wird auf dem heißen Stein des gemauerten Ofens direkt in der Hitze des offenen Feuers gebacken. So ursprünglich wie seit Jahrhunderten. Jetzt ist offenes Feuer in der Küche zum Glück nicht jedermanns Sache und so müssen wir uns mit den Mitteln begnügen, die zur Verfügung stehen, um dem kulinarischen Erlebnis Steinofenpizza so nah wie möglich zu kommen.
Rund oder Eckig – wie wollen Sie Ihren Pizzastein einsetzen?
Die Ausführungen des Pizzasteins im Handel sind auf zwei Formen beschränkt. Rund und Eckig. Die Unterscheidung liegt auf der Hand und Sie sollten festlegen, wie der Stein eingesetzt werden soll. Dabei unterscheiden Sie zwischen dem Einsatz im Backofen und auf dem Grill. Es gibt auch die Möglichkeit so zu planen, dass Sie den Stein für beides Einsetzen können.
Möchten Sie einen Pizzastein für Ihren Grill, nehmen Sie eine entsprechend runde Form für den Rundgrill. Die entsprchende eckige Form für einen rechteckigen Grill.
Wollen Sie den Pizzastein im Backofen nutzen, kommen verschiedene Varianten in Betracht. Grundsätzlich empfiehlt sich hier die eckige Variante um den Ofen komplett auszufüllen.
Sie können allerdings auch kombinieren.
Pizzastein für den Backofen
Der klassische Stein für den Backofen hat die ungefähre Größe eines Backblechs und wird auf ein Backrost aufgelegt in den Ofen geschoben. Aus diesem Grund ist er auch etwas schmaler, als das Blech, um zwischen die Schienenführung der Öfen zu passen. Die Höhe variiert von Stein zu Stein zwischen 1,5 und 3 cm. Je dünner der Stein, desto schneller erhitzt er sich, speichert allerdings die Hitze auch nicht so gut. Und die Stabiliät nimmt natürlich ebenfalls bei einem etwas dickeren Stein zu. Dementsprechend ist aber auch das Gewicht. Die dünnen Ausführungen fangen bei 3 kg an und gehen bei den höheren auf bis zu 7 kg. Der Backofen sollte also eine entsprechend stabile Schienenführung haben, damit der heiße Stein mitsamt Rost nicht herausrutscht. Generell ist zu empfehlen, den heißen Stein nicht mitsamt Rost herauszuziehen, da der Stein auch nach dem backen noch lange heiß ist. Wenn dieser auf die Fließen fällt können neben dem Sschaden an der Küche auch schwere Verbrennungen die Folge sein.
Pizzastein für den Grill
Pizzasteine für den Grill sind in der Regel runde Steine, die auf den Grill aufgelegt werden. Es gibt sie auch als Einlagen in einem Grillrost, die auf dem Kugelgrill aufgesetzt werden.
Ein Merkmal der Pizzasteine für den Grill, ist dass diese deutlich dünener sind, als die Exemplare für den Backofen. Im Durchschnitt liegt die Stärke der runden Pizzasteine zwischen 1 und 1,5cm. Die gängisten Modelle werden mit 1,2 cm angegeben. Das liegt vor allem an der kleineren Gesamtgröße des Steines, da er für die gleiche Stabilität weniger dick sein muss, allerdings muss der Stein im Grill auch nicht so lange aufheizen, da hier schnell deutlich höhere Temperaturen erreicht werden, als im klassischen Ofen.
Es spielt übrigens keine Rolle, ob Sie einen Holzkohle- oder Gasgrill verwenden um den Stein zu erhitzen. Schamottesteine und Cordierit Steine sind nach Herstellerangaben von 800 bis 1.200 Grad Celsius geeignet. Solche Temperaturen werden beim grillen allerdings nicht erreicht und würden zum Backergebnis Ihrer Pizza nicht positiv beitragen.
Pizzastein Material
Wenn Sie sich für die Anschaffung eines Pizzasteins entschieden haben, geht es zur Auswahl eines passenden Modells. Die Form und Größe ergibt sich aus den Gegebenheiten, die Sie vor Ort haben. Unterschiede sind dann in den verwendeten Materialien zu suchen. Dabei gibt es drei gängige Steinarten, die für Backöfen angeboten werden.
Pizzastein aus Schamotte
Der Schamottestein ist ein künstlich hergestellter feuerfester Stein, der besonders häufig in der Zubereitung von Pizzen verwendet wird. Er verbindet gleichbleibende Hitzeverteilung und Speicherung mit der Eigenschaft in gewissen Mengen Flüssigkeit aufzunehmen, was besonders geeignet für die Pizzazubereitung ist. Denn beim Backen aus dem Teig austretende Flüssigkeit wird direkt aufgenommen und so wird der Pizzaboden schön knusprig.
Wie auch in einem klassischen Steinofen, wird direkt auf dem Stein gebacken. Das heißt der Teig ohne Unterlage direkt aufgelegt. Da der Schamottestein Flüssigkeiten aufnimmt, sollten Sie besonders darauf achten, dass Ihr Teig keine Löcher hat, oder Belag / Soße auf den Stein tropft.
Pizzastein aus Cordierit
Laut diverser Händlerangaben sollen Cortierit Steine über verbesserte Temperaturbeständigkeit verfügen und deshalb die besseren Pizzasteine sein. Cordierit ist allerdings lediglich eine technisch geänderte Form von Schamotte und ebenfalls synthetisch hergestellt. In der Küche spielt es also keine Rolle, welchen dieser beiden Materialien Sie im Einsatz haben, da die Unterschiede im Hochtemperaturbereich zum tragen kommt.
Pizzastein aus Granit
Bei einigen Händlern werden auch Steine aus Granit angeboten. Diese sehen optisch sehr schön aus und sind als Multifunktionssteine im Sortiment der Verkäufer. Man soll damit Brot backen, Fleisch und Fisch braten und natürlich Pizza machen können. Von einer solchen Mischnutzung raten wir grundsäztzlich ab. Zwar lassen sich Granitsteine sehr gut reinigen da sie eine merh oder weniger versiegelte Oberfläche haben, aber genau darin liegt auch ihr größter Nachteil beim Pizzabacken. Die anderen Pizzasteine nehmen beim Backen Feuchtigkeit auf und entziehen so dem Teig Flüssigkeit. Der Boden wird so knusprig und typisch italienisch. Ein Granitstein, der diese Eigenschaft nicht hat, wird zwar heiß, wird dann aber entweder die Pizza verbrennen, oder bei zu niedrigen Temperaturen die Pizza laberig lassen, da keine Feuchtigkeit entzogen wird.
Das ist der Unterschied vom Backblech zum Pizzastein
Der Pizzastein im Backofen verfügt über einige Eigenschaften, die das klassische Pizzablech so nicht erfüllt. Die Pizza wird direkt auf dem Stein gebacken ohne darauf anzubacken. Bei den Pizzablechen müssen Sie Mehl unterstreuen oder sie vorher einfetten. Durch die feuchtigkeitsabsorbierenden Eigenschaften des Steins, wird die Pizza viel knuspriger, als auf einem normalen Backblech. Außerdem verteilt sich die Hitze viel gleichmäßiger, was eine durchgehende Qualität Ihrer Pizza zur Folge hat.
Lieber einen Pizzastein oder einen Pizzamaker kaufen?
Die Frage, ob Sie sich einen hochwertigen Pizzastein für 40,- € bis 70,- € anschaffen möchten, oder doch lieber einen Pizzamaker für nur etwas mehr Geld, hängt davon ab, wie Sie ihn einsetzen wollen und wie Ihre bisherige Ausstattung in der Küche ist.
Der Pizzastein hat den Nachteil, dass er lange vorgeheitzt werden muss um die richtige Temperatur zu erhalten. Bis zu 45 Minuten sollte er vorab im Backofen liegen. Das geht mit dem Pizzamaker deutlich schneller. Hier dauert es maximal 10 Minuten, bis die erste Pizza auf den Stein kann.
Außerdem werden viele „einfache“ Backöfen einfach nicht heiß genug. Eine Pizza wird je nach Überzeugung zwischen 270 und 350 Grad gebacken. Eine Original Pizza Napoletanawird im Holzofen sogar bei 485 Grad gebacken.
Sind Sie ein Grillfan und haben Ihren Grill sowieso ständig im Einsatz, dann ist ein Stein für den Grill sicher eine gute Alternative. Sie haben dann zwar kein weiteres zusätzliches technisches Gerät im Haus stehen, sind allerdings im Winter und bei schlechtem Wetter trotzdem auf den Grill angewiesen um an eine knusprige Pizza zu kommen.
Es hängt also von den Gegebenheiten in Ihrem Haushalt ab, welche Lösung sinnvoller ist.
Ein Pizzastein ist also dann sinnvoll wenn Sie:
a) einen modernen Hochtemperatur Backofen besitzen
oder b) Gerne und viel grillen (auch im Winter)
Treffen diese beiden Gegebenheiten nicht zu, sollten Sie über die Anschaffung eines Pizzamakers nachdenken.